Retrospektive Studie zum Vergleich des Nebenwirkungsprofils unter Everolimus-Therapie beim Nierenzellkarzinom und nach Nierentransplantation und die Frage nach dem Sinn eines Therapeutischen Drug Monitorings

Download
Erstveröffentlichung
2018-12-11
Dissertation
Authors
Rieger, Yvonne
Referee
Keller, FriederJung, Peter
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IAbstract
Einleitung:
Ziel dieser Arbeit war der Vergleich der Nebenwirkungsprofile unter Everolimus-Therapie beim fortgeschrittenen, metastasierten Nierezellkarzinom und nach Nierentransplantation sowie die Frage nach dem Sinne eines Therapeutischen Drug-Monitorings.
Patienten und Methoden:
28 Patienten (m =21, w=7) mit fortgeschrittenem, metastasierten Nierenzellkarzinom und Everolimus-Therapie wurden in unsere Studie aufgenommen. Der Beobachtungszeitraum wurde auf Januar 2005 bis Dezember 2015 festgelegt und endete individuell mit Abbruch der Everolimus-Therapie oder Exitus letalis. Ausgewertet wurde bereits vorliegendes Datenmaterial in Form von Befunden und Krankenakten. Im Anschluss wurden die Ergebnisse mit den in der Literatur bereits publizierten Ergebnissen bei nierentransplantierten Patienten verglichen. Dabei konzentrierte sich der Vergleich vor allem auf eine Arbeit aus demselben Hause, in welcher die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Everolimus-Therapie bei 81 Patienten mit Nierentransplantat untersucht wurde.
Ergebnisse:
Ein Therapieabbruch von Everolimus wurde bei 67,8 % der Patienten (n=19) mit Nierenzellkarzinom und bei 53,0 % (n=43) der Patienten mit Nierentransplantat dokumentiert. Es konnte kein signifikanter Unterschied in der Gesamt-Abbruchshäufigkeit festgestellt werden. Patienten mit Nierenzellkarzinom entwickelten signifikant häufiger Nebenwirkungen als nierentransplantierte Patienten (89,3 % vs. 65,4 %; p = 0,016). Keine signifikanten Unterschiede zeigten sich im Auftreten einer Everolimus-assoziierte Pneumonitis bei 17,8 % der Patienten (n=5) mit Nierenzellkarzinom und 6,2 % der Patienten mit Nierentransplantat (n=5) und der Everolimus-assoziierten Proteinurie. Diese entwickelte sich bei 3,57 % der Patienten (n=1) mit Nierenzellkarzinom und bei 16,0 % der nierentransplantierten Patienten (n=13). Einen signifikanten Unterschied zeigte sich aber in der Nebenwirkung Hyperlipidämie. Patienten mit fortgeschrittenem, metastasierten Nierenzellkarzinom entwickelten diese Nebenwirkung unter Everolimus-Therapie signifikant häufiger als Patienten mit Nierentransplantat (50 % vs. 16,1 %; p = 0,001).
Schlussfolgerung:
Mehr als die Hälfte der Patienten mit Nierenzellkarzinom setzten Everolimus ab und entwickelten signifikant häufiger Nebenwirkungen als Patienten mit Nierentransplantat. Hauptabbruchsgrund war jedoch nicht die Unverträglichkeit des Medikamentes, so wie bei den nierentransplantierten Patienten, sondern eine Tumorprogression. Die meisten Nebenwirkungen waren mild bis moderat ausgeprägt, sodass die Therapie fortgeführt werden konnte. Hinsichtlich eines routinenmäßigen, therapeutischen Drug-Monitorings von Everolimus in der Therapie des fortgeschrittenen, metastasierten Nierenzellkarzinoms müssen noch viele Studien durchgeführt werden, um die Effektivität und das Benefit zu überprüfen.
Date created
2017
Subject Headings
Everolimus [GND]Hypernephrom [GND]
Nierentransplantation [GND]
Arzneimittelüberwachung [GND]
Everolimus; Therapeutic use [MeSH]
Kidney transplantation [MeSH]
Everolimus; Adverse effects [MeSH]
Carcinoma, Renal cell; Drug therapy [MeSH]
Drug monitoring [MeSH]
Dewey Decimal Group
DDC 610 / Medicine & healthMetadata
Show full item recordCitation example
Rieger, Yvonne (2018): Retrospektive Studie zum Vergleich des Nebenwirkungsprofils unter Everolimus-Therapie beim Nierenzellkarzinom und nach Nierentransplantation und die Frage nach dem Sinn eines Therapeutischen Drug Monitorings. Open Access Repositorium der Universität Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-10689