Auswirkungen des Umgangs mit Musik im Elternhaus auf die kognitiven Fähigkeiten und die Sprachkompetenz von Kindern im Kindergartenalter

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Date

2024-03-01

Authors

Kusch, David Markus

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Dissertation

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Abstract

Im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs ergeben sich immer wieder Hinweise auf einen positiven Einfluss von Musik auf Intelligenz und Kognition. Hierbei wird und wurde meist der Einfluss gezielter musikalischer Interventionen auf die kindliche Entwicklung betrachtet. Die Frage nach dem (möglichen) Einfluss eines familiären musikalischen Umfeldes auf die verschiedenen Dimensionen der kindlichen Entwicklung (insbesondere kognitive Fähigkeiten und Sprachentwicklung) wurde bis dato noch nicht betrachtet. In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, inwieweit sich ein musikalischer familiärer Hintergrund auf die Entwicklung von Kindern auswirken kann. Hierzu wurden die Hypothesen formuliert, dass sich ein musikalisches Umfeld, der vermehrte Umgang mit Musik, sowie eine größere Anzahl von im Haushalt vorhandenen Musikinstrumenten sowohl positiv auf die kognitiven Fähigkeiten von Kindern (Hypothese 1), als auch positiv auf die sprachlichen Fertigkeiten von Kindern (Hypothese 2) auswirken. Die Arbeit stellt eine Teilanalyse des Projektes „Die Wirkung von musikalischer Früherziehung auf die Entwicklung von Kindern“ des ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen Ulm dar. Für das Projekt konnten 470 oberösterreichische Kinder im Vorschulalter (Durchschnittsalter bei der Testung: 4;9 Jahre) rekrutiert werden. Der familiäre und musikalische Hintergrund der Kinder wurde mittels Selbstauskunftsbögen (ausgefüllt von den Erziehungsberechtigten der Kinder) erhoben. Zur Quantifizierung des musikalischen Hintergrunds wurde dieser mittels standardisierter Erhebungsinstrumente in die Dimensionen „Umgang mit Musik“ (Musical Engagement) und „musikalisches Umfeld“ (Musical Environment) unterteilt. Als weitere Dimension des musikalischen Hintergrunds wurde die Anzahl der Musikinstrumente im Haushalt gewählt. Zur Messung der allgemeinen Intelligenz bzw. der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten wurde der „Coloured Progressive Matrices“ Test von John C. Raven (CPM) verwendet. Sprachliche Fertigkeiten wurden mit dem „Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten“ (BISC) und dem „Sprachentwicklungstests für drei- bis fünfjährige Kinder erfasst“ (SETK 3-5). Durchgeführt wurden die einzelnen Testungen durch zuvor geschulte Prüfer. Die Testungen erfolgten zwischen November 2017 und Februar 2018. Mittels t-Testungen wurden dichotome Kontrollvariablen zum familiären Hintergrund mit einem signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse der Testungen (Zielvariablen) identifiziert. Kontinuierliche Kontrollvariablen zum familiären Umfeld wurden mittels Produkt-Moment-Korrelation (nach Pearson) bestimmt. Um den Einfluss der Variablen zum musikalischen Hintergrund auf die Testergebnisse zu analysieren, wurden verschiedene multiple lineare Regressionsmodelle schrittweise erstellt. In diesen wurden hierarchisch zunächst die Kontrollvariablen, dann die Variablen zum musikalischen Hintergrund statistisch berücksichtigt. Anhand der Studie kann ein positiver Einfluss des musikalischen Hintergrunds, auch unter Berücksichtigung verschiedener Limitationen, nachgewiesen werden. Der Einfluss bleibt auch nach Einbezug von Kontrollvariablen wie der Familiensprache, dem Bildungshintergrund und dem sozioökonomischen Status bestehen. Im Hinblick auf die kognitiven Fähigkeiten des Kindes, zeigt das musikalische Umfeld (Musical Environment) des Kindes einen signifikant positiven Einfluss. Ein signifikanter Einfluss des musikalischen Umgangs (Musical Engagement) und der Anzahl der Musikinstrumente im Haushalt kann hingegen nicht gezeigt werden. Bei den Vorläuferfertigkeiten zum Schrift-Spracherwerb kann ein signifikanter positiver Einfluss der Anzahl der Musikinstrumente im Haushalt auf die Tests nachgewiesen werden, welche insbesondere das verbale Arbeitsgedächtnis abbilden. Für den musikalischen Umgang (Musical Engagement) zeigt sich auf dem Niveau eines Trends ebenfalls ein positiver Einfluss auf das verbale Arbeitsgedächtnis. Ebenfalls zeigt sich ein Trend für den positiven Einfluss des musikalischen Umfelds (Musical Environment) auf das phonologische Gedächtnis. Einige Regressionsmodelle, insbesondere für Testungen der sprachlichen Fertigkeiten, konnten unter Einbezug der Variablen zum musikalischen Hintergrund bis zu 30% der Varianz aufklären. In dieser Arbeit kann resümierend anhand einer – auch im internationalen Vergleich – großen Stichprobe gezeigt werden, dass sich nicht nur gezielte musikalische Interventionen positiv auf die Entwicklung von Kindern auswirken können, sondern dass bereits ein musikalisches Umfeld in der Familie positive Auswirkungen auf Denken und Sprache von Vorschulkindern hat.

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Faculties

Medizinische Fakultät

Institutions

UKU. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III
TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen
UKU. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I

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Series

Keywords

SETK 3-5, BISC, CPM, Kind, Entwicklung, Musik, Förderung, Kognition, Intelligenz, Spracherwerb, Music; Psychological aspects, Music, Influence of, Cognition in children, Music, Child development, Cognition, Intelligence, Language development, DDC 610 / Medicine & health